Über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten des THW bei Hochwasserlagen informieren Fachberater die Verantwortlichen in den Stäben der Landkreise und der Polizeidirektionen. An den Einsatzstellen in den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg füllen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer Sandsäcke und führen gemeinsam mit den Feuerwehren Deichsicherungsmaßnahmen durch. Für die Abendstunden wurden außerdem mehrere Fachgruppen Beleuchtung angefordert, die die Einsatzstellen großflächig ausleuchten. Am gestrigen Mittwoch haben die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen aus den Ortsverbänden Stade und Stelle-Winsen ihre Arbeit in Neu Darchau aufgenommen, wo sie mit einer Pumpleistung von rund 20.000 Litern pro Minute das Wasser entfernen.
Auch Helfer und Helferinnen des Ortsverbandes Papenburg haben sich nach der Alarmierung direkt auf den Weg in das Einsatzgebiet gemacht. Nach knapp 4 Stunden Fahrzeit traf als erstes die Fachgruppe Räumen, mit einem Bergungsräumgerät ein. In der Zwischenzeit verließ ein zweiter Trupp den Ortsverband in Richtung Lüneburg, zurzeit sind 8 Einsatzkräfte vor Ort. Die Aufgaben der Helfer und Helferinnen des Ortsverbandes in Papenburg bestehen hauptsächlich darin, Sandsäcke mit dem Radlader zur Einsatzstelle zu transportieren. Diese Aufgabe wird in einem 3-Schicht System bewältigt. Für weitere Anforderungen stehen noch mehr ehrenamtliche Helfer und Helferinnen in der „Alarmbereitschaft“ und können jederzeit ausrücken.
Lage an der Elbe verschärft sich
Nachdem die Pegelstände entlang der Elbe nach oben korrigiert wurden, gehen die Deichsicherungsmaßnahmen in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Lüneburg weiter. Um den Bedarf an Sandsäcken zu bedienen, transportierte das THW rund 400.000 Sandsäcke aus den eigenen Reserven in Bremen und Niedersachsen an die Sandsackfüllplätze in Amt Neuhaus und Scharnebeck. Außerdem wurden 290 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gestern nach Magdeburg und Wittenberge geschickt, um dort zu helfen.
Mit Booten und Pontons wurden im Bereich Neu Darchau gestern Abend Deichsicherungsarbeiten durchgeführt. Das wurde notwendig, um das unkontrollierte Ausspülen des Sandes im Bereich Übergang Deich zum provisorischen Deich unter der Fliesfolie auf einer Länge von 100 Metern zu verhindern. Dazu wurden von den Helfern der Fachgruppen Wassergefahren der Ortsverbände Lüchow-Dannenberg und Uelzen von der Wasserseite her Sandsäcke auf den Deich gebracht und verbaut. Oberstrom wurde ein Boot eingesetzt um Treibgut abzufangen, damit dieses nicht unkontrolliert in die Deiche einschlägt oder die Boote trifft. Dabei wurden auch Baumstämme mit einer Länge von bis zu sechs Metern aus dem Wasser gezogen.
Momentan befinden sich rund 500 Kräfte des THW aus 48 Ortsverbänden in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg und Lüneburg im Einsatz.
Mit einem mobilen Hochwasserpegel befinden sich zudem Helfer des Ortsverbandes Bremen Ost in Calbe, um die Pegel der Saale im Auge zu behalten. Zwei Fachberater sind in Merseburg im Einsatz, wo sie ihre Expertise im Bereich Deichverteidigung im Stab einbringen. Fachhelfer des Ortsverbandes Lehrte sind in der Technischen Einsatzleitung der Region Hannover eingebunden, die in Magdeburg eingesetzt wird.